MMA Berlin
…die moderne Kunst des Vollkontaktes
MMA steht für „Mixed Martial Arts“ – zu Deutsch: gemischte Kampfkünste. Es handelt sich hierbei um einen Vollkontaktsport, bei dem sich die effektivsten Techniken unterschiedlicher Kampfkünste vereinen, darunter:
➥ Bodenkampf- und Ringtechniken aus dem Ringen, dem Judo und dem Brazilian Jiu-Jitsu (Grappling)
➥ Schlag- und Tritttechniken aus dem Taekwondo, dem Muay Thai, dem Karate, dem Kickboxen und dem Boxen (Striking)
In erster Linie entstand MMA aus dem Wunsch heraus, unterschiedliche Kampfkünste zu messen – Regeln existierten so gut wie gar keine. Erst durch äußeren Druck entwickelten sich auch hier Reglementierungen, die einen sicheren und fairen Kampf gewährleisten sollten. In der Folge zeigte auch die große Masse Interesse an diesem Wettkampfsport – heute zählen die Austragungen im Mixed Martial Arts zu den beliebtesten Events der Kampfkunst-Szene, gleichauf mit dem Profi-Boxen und -Wrestling.
1 Die Geschichte des MMA
Die Idee, unterschiedliche Kampfkünste ineinander zerfließen zu lassen, ist nicht neu. Vor der Entwicklung und Einführung moderner Waffen in die Kriegskunst musste jede Kultur – egal ob im Westen oder Osten – eine eigene Form des Kampfes für sich entwickeln. Andernfalls hätte sie wohl kaum eine Überlebenschance gehabt. Zur gleichen Zeit bildeten sich auch in den meisten Kulturen Wettkämpfe heraus, d. h. Kampfkünste dienten
✔ in Zeiten des Krieges der Stärkung der Kämpfer und Soldaten,
✔ in Zeiten des Friedens der Unterhaltung.
Die Geschichte des MMA ist also eine Geschichte unterschiedlicher Kampfkünste aus aller Welt. Der einzige Grund, weshalb die Kriegskunst in der Regel eher mit Asien in Verbindung gebracht wird, liegt darin, dass asiatische Länder ihre Künste über die Jahrhunderte besser gepflegt und bewahrt haben als der Westen. In Asien wurde die Kunst des Kämpfens von Generation zu Generation weitergegeben – westliche Länder hingegen vergaßen ihre Fähig- und Fertigkeiten im Nahkampf, kaum dass sie Feuerwaffen in die Hand bekamen.
1.1 Beispiele frühzeitiger Kampfkünste
➥ Ägypten
Die großen Pyramiden in Ägypten weisen Hieroglyphen auf, die belegen, dass die Ägypter eine Kampfkunst schon vor rund fünf Jahrtausenden pflegten und trainierten – so auch verschiedene Wandbemalungen in den Gräbern entlang des Nils. Berichten zufolge gab es Techniken „der leeren Hand“ schon unter den Soldaten Mesopotamiens (3.000 bis 2.300 v. Chr.).
➥ Griechenland
Bis ins 7. Jahrhundert hinein waren Ringen, Boxen und weitere Wettkampf-Sportarten unverzichtbarer Teil der griechischen Olympiade. Pankration – ein altgriechische Sport, der sich in etwa mit „Gesamtkampf“ übersetzen lässt – ergänzte die Olympischen Spiele im Jahr 648 v. Chr. Die römischen Gladiatoren zählten zu den ersten Pankration-Kämpfern; sie vereinten die Techniken des Boxens und des Ringens.
1.2 Entwicklung der Kampfkünste Asiens
➥ China
Geschichtliche Belege und Artefakte beweisen, dass sich die Kampfkunst hier bereits 200 Jahre v. Chr. entwickelt hat.
➥ Siam (heute: Thailand)
Die Kampfkunst Muay galt zunächst als bewehrtes Kriegsmittel, bildete sich später allerdings als spektakulärer Unterhaltungssport heraus. Muay Wettkämpfe wurden zu einem wichtigen Bestandteil lokaler Festlichkeiten und dienten der Belustigung der Könige. Heute ist diese Kampfkunst als Muay Thai – der Nationalsport Thailands – bekannt. Sie geht mit vielen internationalen Box-Veranstaltungen konform, umfasste jedoch in ihren Anfängen kaum eine Sicherheitsregel. Tatsächlich finden im Untergrund auch heute noch zahlreiche MMA-Kämpfe in Thailand statt, die nach wie vor kaum welchen Regeln folgen.
➥ Japan
Neben China zählt Japan sicherlich bis heute zu den bedeutendsten Ursprungsländern asiatischer Kampfkünste: Karate, Kempo, Jiu Jitsu, Judo, Aikido – um beispielhaft nur einige zu nennen. Doch Japan blickt auch auf eine lange Tradition des MMA zurück, denn schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts waren MMA-Kämpfe in ganz Japan, in Europa und in Brasilien sehr beliebt: Die Japaner schickten ihre besten Jiu Jitsu Meister in die Welt hinaus, um sich gegen erfolgreiche Boxkämpfer zu behaupten.
➥ Die Philippinen
Hier gab es verschiedene Varianten der Kampfkünste und Wettkämpfe, z. B. Panatukan (Boxen), Dumog (Ringen), Sikaran (Kickboxen) und die auf Waffen basierenden Künste Kali und Escrima. Ehe die Amerikaner im Jahre 1898 die Philippinen betraten, trugen die Einwohner ihre Kämpfe mit Schwertern aus. Erst in den 1930-er Jahren entstanden aus den Duellen Vollkontakt-Runden, die mit Rattan-Stöcken ausgetragen wurden. Auf kurze Distanz kommen auch Ellbogen, Knie, Würfe, Feger etc. zum Einsatz.
Die philippinischen Kampfkünste kamen dem modernen MMA schon recht nahe, allerdings hielt der Wettkämpfer einen Stock in seiner rechten Hand, während er mit der linken Hand boxte. Ein Gewinner konnte nur dann ermittelt werden, wenn einer der beiden Kämpfer verstarb oder zumindest unfähig war, den Kampf fortzuführen. Derartige Veranstaltungen fanden über philippinische Auswanderer schließlich auch den Weg nach Hawaii. Als Hawaii 1959 jedoch zum 50. Staat der Vereinigten Staaten erklärt wurde, wanderten viele Kali- und Escrima-Kämpfer nach Kalifornien ab, wo sie mehr Geld mit Boxen verdienen konnten.
1.3 Die Vereinigten Staaten von Amerika als Schmelztiegel
Die Vereinigten Staaten von Amerika galten von jeher als Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen. So blickt die USA auch auf eine lange Geschichte der Martial Arts und Wettkampf-Sportarten zurück: Schon George Washington, der erste Präsident der Vereinigten Staaten, war in irische C&E-Wettkämpfe (Collar & Ellbow Wrestling) verwickelt. Andere Präsidenten, z. B. Abraham Lincoln und Teddy Roosevelt praktizierten amerikanische Wrestling-Stile.
Gegen Ende des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts fanden sich mehr und mehr professionelle Kämpfer im Ringen und „alles was geht“, die von Rummel zu Rummel reisten, um die Menge zu unterhalten. Sie vereinten amerikanisches Ringen, europäisches C&E und Lancashire Wrestling, japanisches Jiu Jitsu und indisches Pehlwani zu einem Stil, der an die Straßenkämpfe der frühen 1700-er Jahre erinnerte: Erlaubt waren
✘ Boxen
✘ Ringen
✘ Augen eindrücken
✘ Tiefschläge
✘ Haare ziehen
Es gab keine Regeln. Siegen konnte nur, wer den Gegner zumindest bewusstlos machte oder diesen zur Aufgabe zwang.
Auch Bruce Lee soll einen großen Einfluss auf die Entwicklung des modernen MMA ausgeübt haben: Er entwickelte in den 1960-er/1970-er Jahren eine gemischte Kampfkunst, die sich aus Kung-Fu, Boxen, Ringen, Jiu Jitsu, Muay Thai und anderen Kampfsportarten zusammensetzt: das Jeet Kune Do. Bruce Lee gilt als einer der ersten Kampfkünstler, die MMA in Amerika praktiziert haben.
In den 1980er Jahren nahm schließlich auch Brasilien Einfluss auf die weitere Entwicklung des MMA in den Vereinigten Staaten:
Brasilien ist als Geburtsort des Vale Tudo Freefights – zu Deutsch: „alles geht“ – bekannt. Es handelt sich dabei um Wettkämpfe, die helfen sollten, die beste Kampfkunst und die besten Kämpfer zu finden. So traten Kämpfer der verschiedensten Stilrichtungen an:
✦ Jiu Jitsu,
✦ Brazilian Jiu Jitsu,
✦ Karate,
✦ Taekwondo,
✦ Luta Livre,
✦ Muay Thai.
Klassisch wurde auf jede Schutzausrüstung oder auf Handschuhe verzichtet, es gab …
✘ keine Punktbewertungen,
✘ keine Gewichtsklassen
✘ und keine zeitlichen Begrenzungen der Kämpfe.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts immigrierte Mitsuyo Maeda, Meister der Judo-Kunst, von Japan nach Brasilien, um hier eine japanische Kolonie zu gründen. Er freundete sich mit der Gracie Familie an und lehrte dem Sohn Carlos Gracie die Kunst des Judo. Dieser eröffnete später gemeinsam mit seinem Bruder Helio eine Jiu Jitsu Schule in Rio de Janeiro und veranstaltete offene Wettkämpfe in mehr als 1.000 Freestyle Vale Tudo Kämpfen. Es nahmen sowohl brasilianische Kämpfer der unterschiedlichsten Kampfkunststile als auch die größten Kampfkunst-Meister Japans teil – infolgedessen wurden die Austragungen so bekannt und beliebt, dass sie schließlich in großen Fußballstadien stattfanden.
In den frühen 1980-er Jahren zog Helios ältester Sohn, Rorion Gracie, in die Vereinigten Staaten, wo er gemeinsam mit seinen Brüdern die „Gracie Herausforderung“ ausrichtete:
➩ Jedem Kämpfer, der ihn oder einen seiner Brüder im Vale Tudo Kampfstil besiegte, winkten 100.000,00 $!
Auf diese Weise sicherten sie sich zunächst einen eher zweifelhaften Ruf innerhalb der US-amerikanischen Kampfsport-Szene, doch nach Einführung der „Ultimate Fighting Championship“ (UFC) mit Art Davie und Bob Meyrowitz gelang es den Gracie Söhnen schließlich doch noch, das Gracie Jiu Jitsu erfolgreich nach Amerika zu bringen.
Die UFC wurde über Nacht erfolgreich. Unter dem Schlagwort „keine Regeln“ entstand ein Event für das Bezahlfernsehen, welches allein durch seine Brutalität viel Aufmerksamkeit, aber auch viel Kritik erlangte. In einigen Staaten der USA wurde es sogar als illegal eingestuft und aus den meisten Kabelnetzen verbannt.
Schlussendlich kaufte Zuffa LLC die UFC für die Summe von 2.000.000,00 $ auf. Er führte neue Regeln ein, sicherte sich im Jahr 2001 die Sanktionierung der Nevada Athletic Commission und brachte die UFC zurück ins Bezahlfernsehen – jetzt konnte dieser Wettkampfsport groß durchstarten: MMA wurde zu der am schnellsten anwachsenden Sportart Amerikas und fand den Weg in die breite Masse. In 2006 übertrafen die Einnahmen einer Ultimate Fighter Reality-Show im Bezahlfernsehen die des Profi-Boxens und des Wrestlings. Nun wurde MMA auch für die Medien interessanter und mit der Akquirierung der zwei mächtigsten Wettbewerber, Pride FC und WEC, entwickelte sich die UFC zu der weltweit größten MMA Organisation.
1.4 MMA erobert Deutschland
MMA breitete sich sozusagen vom alten Griechenland über Brasilien bis in die Vereinigten Staaten von Amerika aus – unter Einfluss asiatischer, insbesondere japanischer Kampfkünste. Die Niederlande zählten zu den ersten europäischen Ländern, die MMA für sich entdeckten; Deutschland folgte erst ein Jahrzehnt später.
Tatsächlich fanden zu Beginn der 1990-er Jahre zunächst sogenannte Mix Fight Galas statt, bei denen Kämpfer unterschiedlicher Kampfrichtungen antraten, z. B.
✔ mehrere Kickboxkämpfe
✔ gefolgt von mehreren Boxkämpfen
✔ und mehreren MMA Kämpfen.
1994 veranstaltete die Free Fight Association – der erste MMA Verband Deutschlands – ein reines MMA Event in Deutschland, dem weitere Veranstaltungen in Österreich und in der Schweiz folgen sollten. Die Bezeichnung „Free Fight“ galt jedoch als irreführend, da es durchaus Regeln gab, an die sich jeder Kämpfer zu halten hatte. Die internationale Bezeichnung des MMA setzte sich somit auch hierzulande mehr und mehr durch.
Im Jahr 2000 entschieden sich die Verantwortlichen dazu, das Regelwerk an die weltweit gültigen „Unified Rules of MMA“ anzugleichen. Neun Jahre später entwickelte eine Kommission bestehend aus
➥ Ärzten,
➥ internationalen Experten des Kampfsports,
➥ K1- sowie MMA-Veranstaltern
die „International Rules of MMA“ basierend auf dem FFA-Regelwerk. Außerdem flossen auch Regulierungen und Erfahrungswerte
➥ der GBA,
➥ der IPTA,
➥ des MTBD,
➥ der WKA,
➥ der WKN,
➥ der FFA,
➥ der FFA Swiss,
➥ des Shidokan Karates
➥ sowie diverser anderer Boxverbände
in die Ausarbeitung hinein. Von diesem Zeitpunkt an hatten diese „International Rules of MMA“ Gültigkeit für Österreich, Tschechien, Frankreich, Schweiz und Deutschland. Sie sind Standard bei sämtlichen MMA-Wettkämpfen sowohl des Profi- als auch des Amateursports.
Seit 2005 genießt der MMA Sport ein kontinuierlich ansteigendes öffentliches Interesse und damit verbunden eine zunehmende Aufmerksamkeit der Medien. Dies ist wohl hauptsächlich auf diverse Veranstaltungen der UFC und den Erfolg deutscher Verbände zurückzuführen.
2 Techniken und Verletzungsgefahr
Mixed Martial Arts – der Name legt bereits nahe, dass hier Techniken aus verschiedenen Kampfkunststilen ineinanderfließen. Diese variieren unter anderem auch in Bezug auf die unterschiedlichen Distanzen eines Kampfes – das sind im MMA:
✔ der Stand
✔ der Clinch
✔ der Bodenkampf
Welche Techniken bei welcher Distanz dominieren, hängt letztendlich von der jeweiligen Schule bzw. dem jeweiligen MMA Verband ab. Eine sinnvolle Aufteilung könnte z. B. wie folgt aussehen:
✔ Im Stand dominieren Techniken aus dem Boxen und dem Thaiboxen (Muay Thai).
✔ Beim Clinch und bei Würfen dominieren Techniken aus dem Ringen und dem Judo.
✔ Beim Bodenkampf dominieren Techniken aus dem Luta Livre bzw. Vale Tudo.
Wesentliches Merkmal des MMA ist die Tatsache, dass ein Kämpfer selbst in Rückenlage noch nicht als geschlagen gilt – im Gegensatz zum klassischen Ringen. Es handelt sich um einen reinen Wettkampfsport, daher werden nur Techniken gelehrt, die direkt im Kampf einzusetzen sind, sprich: Im MMA gibt es keine Formen wie z. B. im Kung-Fu. Auch spezielle Selbstverteidigungstechniken – so z. B. Entwaffnungstechniken, Umfang mit Waffen, besondere Druck- und Nervenpunkte – werden im MMA nicht vermittelt. Aufgrund der Tatsache, dass MMA sich u. a. aus den wirkungsvollsten Techniken unterschiedlicher Systeme heraus entwickelt hat, sind die gelernten Techniken innerhalb körperlicher Auseinandersetzungen dennoch als äußerst effektiv anzusehen.
Im Wettkampf werden die MMA Kämpfer heute in unterschiedliche Gewichtsklassen eingeteilt. Ziel der Mixed Martial Arts ist der Sieg über den Gegner im Kampf, d. h.
✎ Der Gegner klopft ab und setzt damit das Zeichen der Aufgabe.
✎ Der Gegner wird ohnmächtig („geht K.O.“).
✎ Der Schiedsrichter bricht den Kampf ab.
✎ Der Kämpfer besiegt seinen Gegner nach Punkten.
MMA galt lange als besonders brutale und rücksichtslose Sportart, die frei von jedweden Regeln bis zum blutigen Ende führen kann. Inzwischen steht die Sicherheit der Kämpfer und die Fairness im Vordergrund, das bedeutet: Auch wenn die Regeln nach wie vor auf ein Mindestmaß reduziert bleiben, wird der negative Ruf, den MMA vielerorts noch erleiden muss, diesem Vollkontaktsport nicht gerecht.
Dies belegt auch eine Studie der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore, USA, aus dem Jahr 2006: Sie bestätigt, dass das Verletzungsrisiko im MMA tatsächlich nicht höher als bei anderen Kampfsportarten ist. Zudem werden hier weit weniger Kämpfe durch K.O. entschieden als beispielsweise im Boxsport – in der Konsequenz dürfte das Risiko eines Hirntraumas vergleichsweise gering ausfallen. Gleiches gilt für das Risiko einer Dementia pugilistica (neurale Dysfunktion, „Boxer-Syndrom“), da sich die Schläge und Tritte der Mixed Martial Arts nicht hauptsächlich gegen den Kopf des Gegners richten.
3 Warum MMA Berlin?
3.1 Vorteile einer Kampfkunst wie MMA Berlin
„Mixed Martial Arts – ultraharter Kampfsport“, „Umstrittener Kampfsport MMA – Schläge bis zum Tabubruch“ … so lauten die reißerischen Schlagzeilen moderner „Nachrichtenmagazine“. Wer MMA ausübt, der scheint des Lebens müde, nicht mehr zurechnungsfähig zu sein. Die Realität ist dagegen geradezu unspektakulär:
Ja, MMA diente zunächst dem Zweck des Kräftemessens – ohne Regeln, ohne Limits. Doch wer sich ausführlicher mit der Historie unterschiedlichster Kampfkünste beschäftigt, wird feststellen, dass sich MMA hier kaum z. B. vom weltweit beliebten und gesellschaftlich inzwischen doch recht positiv angesehenen Kung-Fu unterscheidet: Hier traten Kung-Fu Meister bis zum Tod gegeneinander an, um sich das Recht zu erkämpfen, eine eigene Kampfkunstschule gründen oder eine bereits bestehende Schule übernehmen zu dürfen. Erst im Laufe der Zeit entstanden Regeln, die Leben und Gesundheit der Wettkämpfer schützten … so auch in der Kunst der Mixed Martial Arts.
Die Schlagzeile „bis zum Tabubruch“ können wir also getrost streichen. Wer sich für den Unterricht im MMA Berlin entscheidet, muss nicht fürchten, in eine Art „Fight Club“ zu geraten. Im Gegenteil:
✔ Der Unterricht ist an die Fähigkeiten und Kenntnisse der einzelnen Kämpfer angepasst. Es findet ein auf sich aufbauender Lernprozess statt, dessen Anforderung mit dem Fortschritt des Schülers ansteigen.
✔ MMA Berlin bietet ein optimales Ventil, um den Stress der Schule, der Arbeit und sonstiger Probleme gezielt abzubauen, statt ihn auf unangemessene Art und Weise an nahestehenden Mitmenschen auszulassen.
✔ MMA vereint die wirkungsvollsten Techniken unterschiedlicher Systeme der Kampfkunst. So entstand eine Variante des Nahkampfes, die sich nicht nur theoretisch, sondern auch in realen Situationen, in denen eine effektive Selbstverteidigung gefragt ist, bewährt.
✔ Beim MMA Berlin treffen Gleichgesinnte aufeinander. Es ergeben sich neue soziale Kontakte und interessante Freundschaften.
✔ Regeln im Kampf, Gewichtsklassen und Schutzausrüstungen auf Turnieren sorgen für faire und sichere Wettkämpfe. Die Verletzungsgefahr ist nachgewiesenermaßen nicht höher als zum Beispiel im Boxen.
✔ Trotzdem bleibt MMA ein herausfordernder Vollkontaktsport, der jeden Kämpfer bis an seine Grenzen und vielleicht auch ein Stück darüber hinausführt und dadurch ein persönliches, inneres Wachstum ermöglicht.
✔ „Schlägertypen“ zählen definitiv nicht zur Zielgruppe des MMA Berlin – es wird sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gewaltbereite Personen unerwünscht sind.
3.2 Physische Voraussetzungen
Wer an MMA-Kämpfer denkt, hat meist die Bilder durchtrainierter und muskulöser Männer vor Augen, die angestrengt und hochkonzentriert miteinander ringen. Tatsächlich setzt MMA eine gewisse Fitness und Kondition voraus, Muskelkraft kann natürlich nicht schaden.
Anfänger fragen sich deshalb häufig, ob es sinnvoll ist, zunächst eine andere Kampfkunst zu erlernen, ehe sie mit MMA anfangen. Profisportler beschäftigen sich auch tatsächlich sehr intensiv mit den im MMA enthaltenen Kampfsportarten: Sie trainieren z. B.
➨ ein- bis zweimal die Woche eine Grappling-Kampfkunst: Ringen, Judo oder Brazilian Jiu Jitsu
➨ und ein- bis zweimal die Woche eine Striking-Kunst: Muay Thai, Kickboxen, Boxen, Karate oder Taekwondo
Dies ist für den Freizeitsportler nicht zwangsläufig notwendig, denn im MMA erlernt der Schüler ausgewählte Techniken aus
● dem Jiu Jitsu
● dem Brazilian Jiu Jitsu
● dem Boxen
● dem Ringen
● dem Muay Thai
sowie spezielle Grappling- und Striking-Techniken aus dem MMA. Das Programm ist also bereits gut abgedeckt und kann allenfalls ergänzt werden – kein Muss.
Da es spezielle Gewichtsklassen gibt, muss ein MMA Kämpfer auch nicht unbedingt von der Statur eines Bodybuilders sein – allerdings spricht auch nichts gegen ein parallel durchgeführtes Fitnessprogramm. Dies liegt ganz im Ermessen des Trainierenden.
Aufgrund der auch körperlich sehr anspruchsvollen Kämpfe fordern die meisten MMA Schulen ein Mindestalter für die Teilnahme. Dies kann zwischen 14 und 18 Jahren liegen, es gibt aber auch die Möglichkeit, schon in jungen Jahren am Training teilzunehmen und mit den Kämpfen erst später zu starten. MMA Berlin informiert gerne über die konkreten Teilnahmevoraussetzungen.
Wer trotz einer Erkrankung am MMA Unterricht teilnehmen möchte, sollte
a) zuvor den behandelnden Arzt konsultieren
b) MMA Berlin unverzüglich über die ärztlich festgestellte Erkrankung informieren.
Nicht jede Erkrankung ist automatisch auch ein Ausschlusskriterium, doch bei z. B. chronischen Krankheiten – wie Asthma bronchiale – sollten Kämpfer und Lehrer besonders aufmerksam sein und den Druck bei Bedarf ggf. ein wenig zurücknehmen.
Last, but not least: Girls wanted! Vorbei die Zeiten, in denen eine Kampfkunst wie MMA allein der Männerwelt vorbehalten war. Inzwischen gibt es auch sehr erfolgreiche MMA Kämpferinnen – und es werden hoffentlich noch viel, viel mehr!
3.3 Die innere Einstellung
Wesentliche „Nebenwirkung“ sämtlicher Kampfkünste aus aller Welt: Sie stärken den Charakter, verbessern das Selbstwertgefühl und eröffnen uns auf diese Weise den Weg in ein aufrechteres, selbstbestimmtes Leben. Im Mixed Martial Arts treffen unterschiedliche Kampfkunststile aufeinander – die Wirkung bleibt auch hier nicht auf den Trainingsraum beschränkt.
Diese gestärkte innere Einstellung ist darauf zurückzuführen, dass der Mixed Martial Arts Schüler im Training und später auch im Wettkampf über sich selbst hinauswächst. Wo er bzw. sie früher aufgegeben hätte, gewinnt jetzt der Wille, durchzuhalten, die Oberhand. Zunächst erwacht einfach nur das Gefühl, sich vor der Gruppe keine Blöße geben zu wollen – irgendwann meldet sich aber auch das Verlangen, einen Kampf nicht durch Aufgabe zu beenden, ihn vielleicht sogar zu gewinnen. Ein bisschen kann ich noch durchhalten, noch ein bisschen, noch ein bisschen … Schritt für Schritt entwickelt der Kämpfer eine gesunde Sieger-Einstellung, die ihn auch im Alltag begleitet.
Darum geht es im MMA – es hat nichts damit zu tun, seine Gewaltbereitschaft durch das Erlernen besonders brutaler Techniken zu unterstützen. Wer mit einer solchen inneren Einstellung zum MMA Berlin kommt, wird den Unterricht enttäuscht verlassen.